Regionaltreffen Nord 2025
Hook: KJB made Frankfurt catholic again.
Lead: Du hast es richtig gelesen: Die KJB hat Frankfurt wieder ein Stück katholischer gemacht. Das geschah am Regionaltreffen Nord 2025. In diesem Artikel erfährst du, wie alles geschah. Lass uns gleich von vorne starten.
Wie jedes KJB-Treffen begann auch das Regionaltreffen am Freitag. Anders als bei anderen KJB-Treffen verlief der Freitag jedoch ungewöhnlich. Einige Teilnehmer kamen bereits um 14 Uhr, weil ein Trip zu den Frankfurter Museen ausstand – und genau dort nahm die Geschichte Fahrt auf.
Die Wahl fiel auf das Städel, ein Kunstmuseum mit Bildern aus jeder Epoche. Dort sah man gut, wie sich die Malerei über die Jahrhunderte entwickelt hat. Um ein Beispiel zu nennen: Die meisten Bilder aus dem Mittelalter fokussieren sich auf unseren Herrn Jesus Christus selbst. Das bedeutet, dass Christus im Zentrum des Bildes ist. Das Bild stellt meist eine Szene aus der Heiligen Schrift dar, die in die mittelalterliche Landschaft eingebettet ist. Du kannst dir das vorstellen, als würde eine biblische Szene wie ein Film vor deinem inneren Auge ablaufen, während du auf eine Blumenwiese im Hintergrund schaust. Beides verbunden wird zu einem Bild. Interessant zu wissen: Die Stifter des Bildes sind oft rechts oder links unten in der Ecke betend dargestellt. Warum das wichtig ist: So wird der Glaube sichtbar ins Bildzentrum gesetzt und zugleich in die Lebenswelt eingebettet – und genau diese Spannung trägt den ganzen Besuch.
Später entwickelte sich die Malerei und stellte vermehrt nicht mehr Christus, sondern auch andere Menschen sowie Gegenstände in den Mittelpunkt. Man findet im Städel die Malerei aus fast allen Epochen: vom Mittelalter über die Renaissance und den Barock bis einschließlich zur Postmoderne. Das macht das Städel zu einem besonderen Ort. Dort kann man den katholischen Glauben über die mittelalterliche Kunst authentisch erfahren. Andererseits erfährt man, wie sich die Geschichte der Menschen in Westeuropa abspielte. Das geschieht nicht durch theoretische und trockene Fakten, sondern durch die Wirkung der Bilder – und genau da bleibt etwas haften.
Als es nach Hattersheim zurückging, gab es ein Abendessen, und alle begaben sich zum Schlafplatz, um am nächsten Tag mit voller Kraft durch Frankfurt zu marschieren – denn der Samstag sollte dichter und intensiver werden.
Gleich nach dem Aufstehen ging es zur hl. Messe am Samstagmorgen, um den Tag im Namen des Herrn zu beginnen. Unmittelbar darauf erlebten die Jugendlichen eine Überraschung, die es bei einem Treffen nie vorher gegeben hat: ein kulinarisch typisches Frankfurter Frühstück. Es gab die typische 7-Kräuter-Grüne Soße mit Eiern, den echten Handkäs mit Musik sowie Ebbelwoi (hochdeutsch: Apfelwein). Der Ebbelwoi hob leicht die Stimmung – genau der richtige Auftakt für das, was folgte.
Aufgeheitert durch das Frühstück kam Besuch von einem Wiesbadener Gelehrten und Gläubigen der Hattersheimer Kapelle, Dr. Wolfgang Schüler. Er kam in Begleitung seines Sohnes und seiner Frau. Er berichtete uns als Zeitzeuge über das Leben von Pfarrer Hans Milch. Laut Dr. Schüler hatte Pfarrer Milch neben einem tiefen Glauben eine starke Ausstrahlung und großes rhetorisches Talent. Er schaffte es, in einer Stadt wie Hattersheim mit 20.000 Einwohnern zu einer Glaubenskundgebung über 3.000 Gläubige zu mobilisieren. Begeistert von einem großen lokalen Vorbild ging es danach nach Frankfurt – und dort wartete der nächste Höhepunkt.
An diesem Herz-Mariä-Sühnesamstag fand zugleich die Fatimaprozession durch Frankfurt statt. Der Regen erwischte alle direkt. Das war ein weiteres Opfer, das alle zu Ehren der Muttergottes erbracht haben. Nach einer kurzen öffentlichen Ansprache am Opernplatz ging es los. Die Prozession führte mitten über das nasse Pflaster durch die Stadt und endete in der Leonhardskirche. Diese Kirche, die neben dem Dom steht, galt lange Zeit als ein katholischer Brennpunkt Frankfurts. Doch das war nicht das Ende des Treffens – im Gegenteil, jetzt öffnete sich die historische Bühne noch weiter.
Nach der Prozession gingen wir in den Kaisersaal, dem zentralen Ort für die wichtigsten Ereignisse Frankfurts. Seine Besonderheit: Im Mix aus Mittelalter, Romantik und Wiederaufbau findet sich das Bild eines jeden deutschen Kaisers. Anschließend ging es zur Kaiserpfalz, wo alle ein bisschen aus der Entstehungsgeschichte Frankfurts erfahren hatten – und der Weg führte uns weiter ins geistliche Herz.
Danach ging es in den Dom, wo jeder der Kaiser gekrönt wurde. Außerdem befindet sich dort die Schädelreliquie des hl. Apostels Bartholomäus. Für unsere Gruppe wurde die Reliquie extra zur Anbetung bereitgestellt. Nach der Anbetung blieb noch etwas Zeit, um sich den Frankfurter Dom anzuschauen. Selten entdeckt, aber dennoch sehr schön, sind die Pietà im rechten Seitenschiff und die Orgel im rechten Querschiff. Als die Besichtigungszeit des Doms zu Ende ging, versammelte sich die Gruppe vor ihm, um noch weitere Dinge zu Frankfurt zu erfahren – denn die Stadt lebt nicht nur von ihrer Vergangenheit.
Frankfurt ist nicht nur ein historisch-kultureller Secret Spot, sondern hat auch heute Dinge von großer Relevanz. Erstens ist dort der größte Flughafen in Deutschland und zugleich der größte Frachtflughafen in Europa. Zweitens befindet sich dort die größte Internetschnittstelle im Datenverkehr. Und drittens ist Frankfurt mit der Europäischen Zentralbank das Finanzzentrum Deutschlands und Europas – ein Dreiklang, der die Gegenwart prägt.
Bevor es nach Hattersheim zurückging, ging es für uns alle ins Krankenhaus. Wir durften Frankfurt nochmal vom Dach eines Krankenhauses im Stadtteil Ostend sehen. Das war nochmal ein anderer Blick. Nach einem Gruppenfoto ging es endgültig nach Hattersheim, wo ein warmes Abendessen und ein Bunter Abend gewartet haben – und dort nahm der Tag noch einmal Fahrt auf.
Nach dem Abendessen gab es ein Kahoot-Quiz mit einem Preis. Die Fragen bezogen sich unter anderem auf die Inhalte des Vortrags und der Führung durch Frankfurt. Interessanterweise hat sich ein Nicht-Frankfurter gegenüber allen durchsetzen können und gewann den Hauptpreis – ein Finale mit Augenzwinkern.
Der Sonntag war Abschiedstag. Nach dem Hochamt gab es ein Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen. Die Teilnehmer ließen den Tag bei letzten Gesprächen ausklingen, bis sich die Teilnehmer auf den Heimweg machten.
Wer Frankfurt gerne besuchen möchte, möge sich gerne bei der KJB Hattersheim melden.
Jan
– KJB Hattersheim-











