Unsere Artikel zu
2012
Katholische Aidsprävention im Diskurs
...oder die „Burka des Westens“ Am Dienstag, dem 17. März 2009 unternahm Papst Benedikt XVI. eine apostolische Reise nach Afrika. Im Flugzeug bekam er eine Frage zum Umgang der katholischen Kirche mit der Aidsepidemie gestellt, worauf er antwortete: „Ich würde sagen, das Problem Aids kann man nicht bloß mit Werbeslogans überwinden. Wenn die Seele fehlt, wenn die Afrikaner sich nicht selbst helfen, kann diese Geißel nicht mit der Verteilung von Kondomen beseitigt werden – im Gegenteil: Es besteht das Risiko, das Problem zu vergrößern. Die Lösung kann nur mit einem doppelten Engagement gefunden werden: Das erste ist eine Humanisierung der Sexualität, das heißt eine geistige und menschliche Erneuerung, die eine neue Art des Umgangs miteinander bringt. Und das zweite eine wahre Freundschaft auch und vor allem mit den Leidenden, die Bereitschaft, bei ihnen zu sein, auch mit Opfern und persönlichem Verzicht.“1 Ein gleichgeschalteter Aufschrei ging durch die Presselandschaft. So war beispielsweise in der Süddeutschen Zeitung zu lesen: „Die deutsche Sektion des UN-Kinderhilfswerks Unicef re[a]gierte inzwischen mit Unverständnis auf die Äußerungen des Pontifex zur Aids-Problematik. ,Erwachsene und Jugendliche müssen über die Ansteckungswege Bescheid wissen – und darüber, wie man sich vor Aids schützen kann‘, sagte Unicef-Geschäftsführerin Regine Stachelhaus dem Kölner Stadt- Anzeiger. Kondome seien Teil der weltweiten Aufklärungskampagnen nach dem ,ABC-Ansatz‘. Dabei stehe A für Abstinenz, B für ,Bleib treu‘ und C für die Benutzung von Kondomen (englisch: ,Condoms‘). ,Das ist unsere klare Botschaft an die Jugendlichen auf der Welt‘, so Stachelhaus. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen- Bundestagsfraktion, Volker Beck, sagte in Berlin, angesichts der Ausbreitung von Aids im südlichen Afrika seien die Worte des Papstes ,zynisch und menschenverachtend‘. Warum Kondome die Situation angeblich sogar noch verschlimmerten, erkläre der Papst nicht.“2 In unseren KJB-Gebeten beten wir täglich für den Papst, Gott möge ihn vor dem Hasse seiner Feinde bewahren. Selten schlägt aber dieser Hass höher, als wenn vom Pontifex Verhaltensweisen infrage gestellt werden, die von einer
Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965)
Seit dem Tridentinischen und dem Ersten Vatikanischen hat es in der Kirchengeschichte nur noch das Zweite Vatikanische Konzil gegeben. Daher ist es – als das letzte und uns zeitlich nächste Konzil − natürlich sehr bedeutend für uns. In der heutigen Theologie beruft man sich denn auch fast überall auf das Zweite Vatikanum bzw. den sogenannten „Geist des Konzils“. Ausschlaggebend für uns ist aber vor allem, dass auf diesem Konzil liberale und modernistische Kräfte, die bereits die Kirche untergruben, schließlich die Oberhand gewannen, was einen beispiellosen Umbruch in der katholischen Kirche herbeiführte.
Der Kirchenbau des Historismus
Architektonisch brachte das 19. Jahrhundert zum großen Bedauern vieler Architekten keinen eigenen Stil hervor. Ihnen blieb nur die Wahl zwischen den Stilen der Vergangenheit. Im Gegensatz zu vorhergehenden kunsthistorischen Epochen ist für den sogenannten Historismus ein gleichzeitiger Stilpluralismus charakteristisch, der sich aber schon im Nebeneinander von Klassizismus und Romantik um die Wende zum 19. Jahrhundert ankündigte. Der Klassizismus war nach wie vor populär, vornehmlich in Frankreich und Amerika. Ebenso fanden sich aber auch Verfechter einer Neuauflage der alten, vorhergehenden überlieferten Stile.
Verhungern bei gefülltem Kühlschrank
So erstaunlich es auf den ersten Blick erscheinen mag: Es gibt Menschen, die sich bei prall gefülltem Kühlschrank zu Tode hungern. Die Betroffenen sind von einer psychosomatischen Erkrankung betroffen, der Magersucht (anorexia nervosa), die durch einige spektakuläre Fälle aus der Modebranche immer wieder zum Gegenstand öffentlicher Diskussion wurde.
Die Wahrheit über die Kreuzzüge
Das Christentum kennt das Recht auf Notwehr und Selbstverteidigung, doch es stellt sich die Frage, in welchen Bereich die Kreuzzüge eingeordnet werden müssen: Waren sie Angriffskriege? Akte der Aggression und der religiösen Intoleranz den Muslimen gegenüber? Oder war der Entschluss zu den Kreuzzügen doch vielschichtiger und mit dem Glauben mehr vereinbar als allgemein angenommen?
Gegen Dignitatis Humanae
Nach Peter Kwasniewski gab es im Laufe der Kirchengeschichte „kein Lehrdokument“, das „bei seiner Auslegung so viele Kontroversen und so viel Widerspruch ausgelöst“ hat wie die Erklärung Dignitatis humanae des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) über die Religionsfreiheit. Die einen preisen die Erklärung „als edelste Frucht des Konzils“, während andere in ihr „ein schändliches Abweichen von der vorkonziliaren Lehre“ sehen. Und so „wurde sie in zahllosen Büchern und Artikeln rezensiert, analysiert, kritisiert und verteidigt“.
Der Kirchenbau des Klassizismus
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts regten sich vor allem in Frankreich zahlreiche Stimmen, die eine Erneuerung des barocken Sakralbaus forderten. Als Ideal galt eine klare und lichte Architektur, die zu den Ursprüngen der Baukunst in der Antike zurückkehrte.
Pfarrer Hans Milch – eine große Stimme des katholischen Glaubens
Das Jahr 2012 ist in vierfacher Hinsicht ein Gedenkjahr an Pfarrer Milch. Vor 50 Jahren wurde er Pfarrer von St. Martinus in Hattersheim am Main, vor 40 Jahren gründete er die Gebets- und Sühnegemeinschaft actio spes unica, vor 30 Jahren fand die Einweihung der von ihm erbauten Kirche St. Athanasius in Hattersheim statt, und vor 25 Jahren wurde er von einem geistig gestörten Menschen ermordet. Eckpunkte seiner Tätigkeit, Kampf gegen die Selbstzerstörung der Kirche und seine Schicksalsjahre genauer beleuchtet.
Multikultur und Christentum
„Ich habe noch andere Schafe, welche nicht aus diesem Schafstall sind; auch diese muss ich herbeiführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde werden und ein Hirte“ (Joh 10,16). Diese Worte aus dem Johannes-Evangelium machen deutlich, dass Jesus von Anfang an ein Auge auf jene geworfen hat, welche dem alttestamentlichen Gottesreich nicht angehörten, die er aber in seiner unermesslichen Liebe auch „an sich ziehen“ (Joh 12,32) wollte. Seine ausgestreckten Arme am Kreuz sind Sinnbild dieser weltumspannenden Liebe. Den Aposteln und ihren Nachfolgern gab er den Auftrag, sich auch um die Schafe außerhalb des Schafstalls zu kümmern und sie unter seiner Führung und mit seiner Hilfe zu einer Herde zusammenzuführen, ut unum sint – „damit sie eins seien“.
Pfarrer Milch (1924-1987)
Der im Jahre 1987 auf tragische Weise ums Leben gekommene Priester Hans Milch ist eine Persönlichkeit, welche zeit ihres Lebens um eine klare Gotteserkenntnis für sich sowie die ihm anvertrauten Menschen gerungen hat. Die Anweisung, sein Priesteramt ruhen zu lassen, bedeutete für den engagierten Geistlichen kein Zur-Ruhe-Setzen oder die Flucht in eine kirchliche Grauzone. Pfarrer Milch wollte die katholische Kirche in den Herzen und auf den Plätzen der Menschen wissen, da sie mehr als nur „ihre Pflicht“ oder „einen Beitrag“ leistet, sondern den Ausschlag gibt zu einer wirklich menschlichen Kultur nach dem Herzen des dreifaltigen Gottes. Über 20 Jahre nach seinem Tod dürfen sich Katholiken die Frage stellen, was denn von Milch übrig geblieben sei?!